Der zweite wesentliche Eingriff wurde dann kürzlich zwischen 2014 und 2017 von den Architekten Mario Broggi und Michael Burckhardt in enger Abstimmung mit der Gemeinde in Angriff genommen. Die Architekten haben, schreibt Borsotti, „mit Einfühlungsvermögen die innere Struktur des Versammlungsraumes neu entwickelt“ und ihm „eine authentische Deutung“ zugewiesen. Dabei erhielt u. a. die Kanzel an der Stirnwand, die unter Fricker an die Seiten verschoben worden war, ihre zentrale Stellung zurück. So wie sie ursprünglich beim Bau 1864 – der Grundstein wurde jetzt sichtbar gemacht – positioniert gewesen war. Betont wird auf diese Weise der „Dialog“ zwischen Kanzel und Altar in der Zentralachse zur hochwertigen Orgel auf der Empore gegenüber. Broggi und Burckhardt verbesserten zudem Akustik und Lichtführung. Nebenräume wurden modernisiert und für Serviceeinrichtungen den aktuellen Bedürfnissen der Gemeinde angepasst. Dazu kam die Restaurierung der Bausubstanz (Fassaden etc).
Chiesa Cristiana Protestante in Milano (Hrsg): In neuem Licht. In nuova luce. Mit Beiträgen u.a. von Marco Borsotti, Norbert Denecke, Caroline von Gayling, Andreas Kipar Cornelia Möller. Redaktion: Mario Broggi, Andreas Kipar, Henning Klüver. Zweisprachig italienisch/deutsch. CCPM, Milano (2022). 64 Seiten, 10 Euro